Sammeln. Behalten. Weitergeben. Das alles kann: Ein Schwamm. Ein Schwamm im Herzen der Stadt. Der das Wasser speichert, das wir brauchen, um die Stadt nachhaltig als grünen Lebensraum zu erhalten, für unsere Gegenwart und unsere Zukunft. Städte sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Häufig sind sie fünf bis zehn Grad Celsius wärmer als ihr Umland. Grünräume sind heute in allen Teilen der Schweiz ein wichtiger Faktor der Stadtplanung. Das Lausanne der Zukunft wird eine Schwammstadt sein, in der Pflanzen und Böden das Wasser zurückhalten und für eine erhöhte Verdunstungskühlung sorgen.
Schwamm drüber! lässt neues Leben entstehen, wo altes nicht mehr möglich ist. Grün auf Asphalt. Etwas, das wächst. Von unten nach oben, von innen nach außen. Inmitten eines öffentlichen Raums, zwischen Museum, Besucher*innen, Baustelle. Schwamm trifft auf Asphalt, Mensch trifft auf Objekt. Wachsen kann nur, was zuerst gesäht, gepflegt, begleitet wird. Und Veränderung kann nur entstehen, wenn man sie anstößt, Kritik und Diskurs wagt, in Dialog tritt. Schwamm drüber! zeigt, was im Inneren vor sich geht. Ein Sichtbarwerden vom dem, was allem zu Grunde liegt, unter unseren Füßen, dem Wasserspeicher der Stadt. Eine Basis, die sich neuen Raum nimmt, die auf neuer Oberfläche und im Alltag präsent wird. Ein Labor keimender Veränderung, das den eigenen Prozess offenlegt und zu Verhandlung und Partizipation einlädt. Ein Projekt als Substrat der Gesellschaft.
Schwamm drüber! ist eine temporäre und prozesshafte Intervention, die Raum einnimmt und Raum gibt. Für einen Diskurs über den Klimawandel, die Nutzung von endlichen Ressourcen, insbesondere Wasser sowie die Notwendigkeit von Veränderungen.
AuftraggeberIn: Fondation Plateforme 10
Kooperation: Barbara Marie Hofmann
Partner: Ville de Lausanne, Association Jardin Urbain, Canton de Vaud
Bildnachweis: BÖE studio, Notter + Vigne
Veröffentlichungen u.a.:
Baunetz Wissen
Hochparterre